Zum Inhalt springen

STOP & THINK

Datum:
Veröffentlicht: 10.6.11
Von:
Jürgen Moßdorf

Der gute Onkel Karl

drei Projekttage mit Michael Albrecht

Das Ziel für die Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie für Sozialpädagogik in Erlangen, die Anerkennung als “Schule gegen Rassismus - Schule mit Courage“ zu erhalten, wird immer konkreter.

Mit jeweils einem Aktionstag erarbeiten sich die Klassen der Fachakademie zusammen mit dem Erlanger Theologen Michael Albrecht, wie man sich im pädagogischen Alltag als Erzieherin und Erzieher für ein friedliches Miteinander engagieren kann.

Michael Albrecht, Referent für Glaubensbildung im Erzbischöflichen Jugendamt Erlangen, erzählt zunächst von Kindheitserinnerungen an seinen „guten Onkel Karl“. Später hat er erfahren, dass im Zweiten Weltkrieg in Shitomir in der Ukraine unter der Leitung dieses Onkels Hunderte von jüdischen Männern, Frauen und Kindern erschossen worden waren.

Die Studierenden erforschen nun auf der Grundlage von authentischen Gerichtsakten und Zeugenaussagen, wie die Anklage bewertet werden muss. Die Frage der Schuld wird erörtert. Es wird klargestellt, dass die heutige Generation nicht schuldig ist. Aber, so Matthias Menzel (Klasse 2), sie trägt die Mitverantwortung dafür, dass solche Verbrechen nie mehr geschehen werden.

Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher überlegen sich daher anschließend in arbeitsteiligen Gruppen, wie sich in der aktuellen Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen Gewaltfreiheit vorleben lässt und mit welchen Methoden man gegen Ausgrenzung, Mobbing und Missachtung vorgehen kann. Das Projekt wird vom Kultur- und Freizeitamt der Stadt Erlangen bezuschusst.