Politische Bildungsfahrt nach Berlin

Durch unsere Bundestagsabgeordnete, Frau Martina Stamm-Fibich, wurden Studierende unserer Fachakademie zu einer politischen Bildungsreise nach Berlin eingeladen. Diese war auf freiwilliger Basis, und es meldeten sich neun Schülerinnen aus den ersten Klassen an. Die Vorfreude war groß. Wir wurden von Frau Anke Walter begleitet. Im Voraus haben wir uns in Teams zu zweit über ein bestimmtes Thema informiert, das auf dem Programm stand. Anschließend haben wir es den anderen präsentiert, damit wir alle ein bisschen Vorwissen für die Bildungsreise hatten.
Die Reise ging über drei Tage. Wir fuhren am Donnerstag früh vom Erlanger Bahnhof mit dem Bus los. Wir hatten eine angenehme Fahrt und sind zur Mittagszeit in Berlin angekommen.
Als erstes beschäftigten wir uns mit dem Leben in der ehemaligen DDR. In der Ausstellung „Alltag in der DDR“ wurde offensichtlich, wie eine Diktatur sämtliche Lebensbezüge durchdringt und kontrolliert. Wer sich nicht völlig angepasste, wurde verfolgt oder benachteiligt.
Bei unserem Besuch im Berliner Reichstag haben wir Einblick in die Abläufe im Bundestag gesehen. Wir hatten sogar die Gelegenheit bei einer Plenarsitzung teilzunehmen und eine aktuelle politische Diskussion zu erleben. Diese Transparenz in politischen Entscheidungsprozessen zeigt, wie wertvoll Demokratie ist. Im Anschluss konnten wir mit der Abgeordneten Frau Martina Stamm-Fibich in einem persönlichen Gespräch unsere Gedanken und Meinungen äußern. Zum Abschluss besichtigten wir die Reichstagskuppel und genossen den tollen Ausblick über Berlin. Das Gebäude ist architektonisch sehr modern und beeindruckend.
Wir haben in Berlin auch zwei Mahnmale besichtigt. Das eine Denkmal erinnert an die Sintis und Romas, die in der NS-Zeit verfolgt und umgebracht wurden. Es liegt direkt dem Bundestag in einer kleinen grünen Oase. Ein Teich wurde angelegt, in dessen Mitte sich ein Dreieck befindet. Es ist das Zeichen, mit dem die Häftlingskleidung der Sinti und Roma gekennzeichnet wurden. Täglich wird um 13.00 Uhr zum Gedenken an die Toten und Gequälten eine Blume auf das Dreieck gelegt.
Das zweite Denkmal erinnert an die ermordeten Juden in der NS- Zeit in ganz Europa.
Zu sehen sind viele verschiedene Stelen, die unterschiedlich hoch sind. Sie stehen auf einer schiefen Ebene. Das macht offensichtlich, wie sich die Juden gefühlt haben, als sie ausgegrenzt und verfolgt wurden. Den Menschen wurde sprichwörtlich der Boden unter den Füßen weggezogen.
Nach unserem bereits abgeschlossenen Programm erkundigten wir bei Nacht genauer die Stadt und die Menschen. Das Berliner Nachtleben kann als Metapher für die Vielfalt der menschlichen Erfahrungen dienen. Inmitten der lebendigen Atmosphäre und der unterschiedlichen Menschen, die man dort trifft, kann man die Bedeutung von sozialen Bindungen und das Verständnis für verschiedene Lebenswege vertiefen. Diese Erfahrungen vermitteln die Wichtigkeit von Toleranz, Offenheit und sozialer Kompetenz, die in einem so bunten Umfeld wie dem Berliner Nachtleben täglich praktiziert werden.
Mit vielen Eindrücken im Gepäck möchten wir uns herzlich dafür bedanken, an der Fahrt nach Berlin teilzunehmen!
Dieser Bericht wurde von Teilnehmerinnen der Fahrt verfasst