Diözesan-Caritasverband weihte neues Domizil der Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie für Sozialpädagogik ein

Stärkung für den Schulstandort Baiersdorf
Als „eine Bereicherung für Baiersdorf“, bezeichnete Erster Bürgermeister Andreas Galster die Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie für Sozialpädagogik. Junge Menschen kämen nun jeden Tag in die Gemeinde und die Ausbildungsstätte stärke die Stadt als Schulstandort. Nachdem der Unterricht bereits zu Schuljahresbeginn aufgenommen wurde, feierte die Einrichtung des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg am 19. Oktober offiziell Einweihung.
Die Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie für Sozialpädagogik wurde 1973 gegründet und hatte ihre Räume zunächst im Gemeindezentrum der Erlanger Pfarrei Heilig Kreuz. Mit der Neueinweihung am jetzigen Standort konnte die Fachakademie somit gleichzeitig 40-jähriges Bestehen feiern. Schulleiter Hermann Kaiser erinnerte daran, dass Bayern damals das erste Bundesland gewesen sei, das gesetzliche Vorgaben für eine qualifizierte Kinderbetreuung festlegte.
1978 zog die Fachakademie ins oberste Stockwerk des Roncallistifts um. Damals erhielt sie auch den Namen Josef Mayr-Nussers. Der Südtiroler Katholik starb im Februar 1945 am Erlanger Bahnhof auf dem Transport ins Konzentrationslager Dachau, nachdem er den Eid auf Adolf Hitler verweigert hatte.
Kommunalunternehmen baute um
2009 übernahm der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg die Fachakademie vom Caritasverband Erlangen. Bereits damals, betonte Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein, seien die Räume im Roncallistift renovierungsbedürftig und eine Sanierung bei laufendem Schulbetrieb wäre nicht möglich gewesen. Man habe sich daher nach einem anderen Standort umgesehen und nach Prüfung etlicher Objekte in Baiersdorf ein Domizil gefunden, das Schülern, Lehrern und dem Träger zusage.
Damit die Fachakademie am Kirchenplatz 11 einziehen konnte, hat dessen Eigentümer, das Städtische Kommunalunternehmen Baiersdorf, die beiden oberen Stockwerke für rund 800.000 Euro umgebaut. Das Gebäude, eine frühere Hemdenfabrik, musste komplett entkernt werden. So galt es etwa, einen alten Lastenaufzug mit massiven Wänden zu entfernen. Entstanden sind zwei große Unterrichtsräume, ein Werkraum mit speziellen Tischen, deren Schubladen passgenau für das vorhandene Werkzeug gefertigt wurden, Bibliothek, Küche, Lehrerzimmer und Büroräume für die Verwaltung. Alles helle, lichtdurchflutete Räume. Zudem mitten im Ortskern und mit hervorragender Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Im kommenden Jahr soll noch eine Außenrenovierung mit Wärmedämmung der Wände folgen.
Vermittlung christlicher Werte
Sowohl Öhlein wie Galster wiesen auf den wachsenden Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern hin, gerade zur Betreuung der Kinder in Krippen, Kindergärten und Horten. Zugleich biete die Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie mit rund 120 Schülern die Chance für individuelle Begleitung. Beide Redner sowie die stellvertretende Landrätin Karin Knorr lobten die Vermittlung christlicher Werte. Eine Gemeinde, so Galster, könne Rahmenbedingungen schaffen, aber nicht selbst Menschlichkeit herstellen.
Monsignore Edgar Hagel, Vorsitzender des Caritasverbands für die Erzdiözese Bamberg, segnete die Räume. Zuvor hatte er zusammen mit Ortspfarrer Dr. Mathew Kiliroor einen Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Josef gefeiert. Am Samstag konnte dann die Bevölkerung die neue Schule zu besichtigen.


