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Abschied vom Lebenswerk

FAkS Baiersdorf Verabschiedung Kaiser Torte
Datum:
Veröffentlicht: 31.7.17
Von:
Klaus-Stefan Krieger

Hermann Kaiser übergab Schulleitung der Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie für Sozialpädagogik der Caritas in Baiersdorf an Melanie Hömerlein

Wohlwollend, zugewandt, humorvoll, gelassen, geduldig, teamfähig, offen für neue Ideen: diese Eigenschaften wurden Hermann Kaiser immer wieder zugesprochen. Kein Wunder, dass der scheidende Schulleiter der Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie für Sozialpädagogik von Studierenden, Lehrern und Festgästen mit donnerndem Applaus und Standing Ovations bedacht wurde. Nicht weniger herzlich begrüßten sie Kaisers Nachfolgerin Melanie Hömerlein.

Kaisers Verabschiedung und Hömerleins Einführung begannen mit einem feierlichen Gottesdienst, den Weihbischof Herwig Gössl in der Pfarrkirche St. Josef in Baiersdorf zelebrierte. Gössl griff in seiner Predigt auf, dass Schülerinnen zuvor die Fachakademie mit der Arche Noah verglichen hatten. Hermann Kaiser, so der Weihbischof, habe den unterschiedlichen Menschen, die in seine Schule kamen, Sicherheit vermittelt und sie behutsam ins Berufsleben als Erzieherinnen und Erzieher hineingeführt.

In der Erzählung von der Arche Noah, so Gössl weiter, gehe es aber nicht nur um Schutz und Geborgenheit, sondern auch um Entscheidung: ob Menschen sich für Gott öffnen oder sich vor ihm verschließen. „Zu einer Fachakademie der Caritas gehört die Offenheit für Gott“, betonte der Weihbischof, „denn aus ihr erwächst der wertschätzende Umgang mit Menschen und dieser soll den beruflichen Alltag der Sozialpädagogen, ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen prägen.“ Er dankte Kaiser dafür, dass er dieses Anliegen immer hochgehalten habe.

Kaisers beruflichen Werdegang würdigte bei der anschließenden Feier im Turmsaal der Pfarrkirche Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein. Nach einem Studium Lehramt für die Hauptschule und Diplompädagogik von 1974 bis 1978 an der Julius-Maximilians-Universität und dessen Abschluss 1979 an Friedrich-Otto-Universität in Bamberg wurde Hermann Kaiser noch im September des gleichen Jahres vom Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Erlangen als Lehrkraft für die Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie eingestellt. Indem er sich rasch zu einem kompetenten Ansprechpartner für die Erzieherausbildung entwickelte, habe sich Kaiser bald für höhere Aufgaben empfohlen, sagte Öhlein. Zum Schuljahr 1985/86 erhielt Kaiser die Leitung der Fachakademie.

In seiner Amtszeit habe Kaiser vielschichtige Entwicklungen bewältigt und mitgestaltet, fuhr Öhlein fort, etwa die Verlängerung des Vorpraktikums für die Studierenden der Fachakademien, die Einführung des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes oder die Verlagerung des Kindertagesstättenbereichs vom Kultus- ins Sozialministerium.

2009 wechselte die Josef-Mayr-Nusser-Fachakademie in die Trägerschaft des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg. Danach „war die Suche nach einem neuen Standort eine Ihrer Hauptaufgaben“, sagte Öhlein. Deutlicher plastischer beschrieb es Kaisers Stellvertreter Jürgen Moßdorf. Die Lage der Schule im 9. Stock des Alten- und Pflegeheims Roncallistift in Erlangen sei ein Dauerproblem gewesen – wegen der wenigen und engen Aufzüge und wegen des Brandschutzes. In den letzten Jahren seien die baulichen Bedingungen der Schule zunehmend schlechter geworden. Dass die Fachakademie in Baiersdorf dann eine neue eigens umgebaute und großzügige Heimat gefunden habe, „ließ dich ein entspannterer Chef werden“, sagte Moßdorf zu seinem scheidenden Schulleiter. Die Fachakademie sei Kaisers „Lebenswerk“ gewesen, betonte Mitarbeitervertreter Martin Pickel.

Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein überreichte Kaiser neben Abschiedsgeschenken eine Dankesurkunde des Diözesan-Caritasverbandes.

Im Rahmen der Feier übergab Öhlein auch die Ernennungsurkunde an Kaisers Nachfolgerin Melanie Hömerlein. Hömerlein hat von 1997 bis 1999 an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg für das Lehramt an beruflichen Schulen mit der Fachrichtung Sozialpädagogik studiert und von 2005 bis 2007 das Referendariat absolviert und mit dem 2. Staatsexamen abgeschlossen. 2014 nahm sie ihren Dienst im Sozialpädagogischen Seminar der Fachakademie auf. Öhlein hob hervor, dass Melanie Hömerlein sich ständig weiterqualifiziert habe, etwa zu Mobbing unter Schülern, über neue Methoden kooperativen Lernens oder zum Profil kirchlicher Schulen. Vor kurzem habe Erzbischof Dr. Ludwig Schick ihr die „Missio Canonica“ verliehen, die berechtigt, katholischen Religionsunterricht an beruflichen Schulen zu erteilen.

Hermann Kaiser verabschiedete sich mit dem Bekenntnis, Martin Bubers Wort „Alles Leben ist Begegnung“ sei stets sein Leitspruch gewesen. Im Zentrum von Bildung und Erziehung müsse stehen, die Fähigkeiten der Kinder zu entdecken und ihre Stärken zu fördern.

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